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WOHLSTANDARDISIERUNG

Digitale Leitkultur als wichtigste Aufgabe der Wirtschaftspolitik

Wer wirtschaftlich nicht nur durchschnittlich sein will, muss standardisieren. Eine Reihe von Studien haben unabhängig voneinander errechnet, dass wir einen guten Teil unseres Wirtschaftswachstums dem Beitrag von Standards verdanken. Der Freiburger Ökonomieprofessor Knut Blind hat ermittelt, dass in den Jahren von 1960 bis 1996 Standardisierung für mehr als ein Viertel des BIP-Zuwachses in Deutschland verantwortlich war. Standards schaffen Win-win-win-Situationen. Standardisierung bedeutet Wohlstandardisierung.

Neben Patenten sind Normen ein wichtiges Vehikel, um Innovationen am Markt zu etablieren. Wenn sich die Interessen der deutschen Hersteller international in den angewandten Normen widerspiegeln, gewinnt unsere Volkswirtschaft. Wer Standards exportiert, spielt seine Stärken aus.

DER WETTBEWERB UM DIE HOHEIT IM DIGITALEN RAUM

Die USA und China preschen vor, wo bleibt Deutschland

Heute laufen wir Gefahr, dass diese Stärken leerlaufen. Standards schreiben Geschichte – doch auf die Sprache der Zukunft haben wir uns noch nicht geeinigt. Während Standardisierung durch die etablierten Normungsorganisationen im analogen Bereich dem Gemeinwohl in Deutschland und Europa sehr wirksam dient, zeigt sich in der digitalen Welt ein anderes Bild. Ob Blockchain oder Cybersecurity – den klassischen Normungsorganisationen ist es hier noch nicht gelungen, weitreichende Standards zu etablieren. Es existieren zwar eine Vielzahl von Normen, die spezifische Details betreffen. Aber sie führen noch nicht zu einem wirklich offenen Wettbewerb.

Denn im Moment blockieren amerikanische Technologie-Giganten die zuständigen Gremien, um dann im Anschluss durch ihre Marktmacht eigene Standards durchzusetzen, die nicht dem Gemeinwohl dienen. Während China dieses zukunftsentscheidende Feld erkannt hat und aggressiv internationale Institutionen für den eigenen Vorteil beeinflusst. Das ist doppelt gefährlich, wenn man bedenkt, dass wenn wir Standards schaffen unsere Ideen und Werte selbstverständlich einfließen lassen, denn China macht das Gleiche, nur anstatt Freiheit und Wettbewerb wird Autoritarismus und Staatskontrolle vermittelt. Egal ob chinesische Regierung oder amerikanische Plattformkonzerne: Wer die Standards in seinem Sinne setzt, gestaltet die Zukunft. „Wissen ist Macht“, schrieb 1597 der englische Philosoph Francis Bacon. „Standards sind Macht“, heißt es im 21. Jahrhundert.

DER STANDARD DER ZUKUNFT – MADE IN GERMANY

Deutschland und die EU müssen jetzt handeln!

Wenn wir nicht den Anschluss verlieren wollen und den Wohlstand der Zukunft sichern wollen, dann gilt es keine Zeit zu verlieren. Viele Standardisierungsprozesse müssen besser schneller und schneller besser werden. Es gilt mit mehr Geld und politischem Willen sicherzustellen, dass wir ein entscheidendes Wort mitreden bei einer neuen digitalen Leitkultur, die weltweit gelten wird. Hierfür braucht es mehr Geschwindigkeit bei den Gremien und mehr Möglichkeiten für deutsche Start-Ups und den Mittelstand sich einzubringen.

Deswegen hat die CDU/CSU-Fraktion im deutschen Bundestag jetzt eine Standardisierungsoffensive vorgelegt, die die dringenden Probleme lösen und dafür sorgen soll, dass die Zukunft made in Germany wird!

Hier können Sie sich das vollständige Papier im Detail anschauen:
Strategie für eine Standardisierungs-Offensive für Europa

Weitere Infos finden Sie auch im Buch NEUSTAAT – Politik und Staat müssen sich ändern.

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